Informationen zu den Lernmaterialien

In Wirklichkeit war es anders

von Achim Bröger

aufbereitet und zusammengestellt
von
Gicell Arteaga und Krystyna Strozyk

Inhalt

Achim Bröger erzählt eine märchenhaft anmutende Geschichte von einem Jungen, der einen Fluss betrachtet und dabei beobachtet, wie der Fluss in der Ferne immer schmaler wird. Diese Stelle möchte er gerne finden, obwohl er bereits gehört hat, dass dies nur eine Täuschung sei. Er macht sich dennoch auf die Suche und folgt damit seiner kindlichen Neugier und seinem unbeugsamen Willen, den Dingen auf den Grund zu gehen und eigene Erfahrungen zu machen. Er trifft in einem alten Mann einen Weggefährten, der viel Zeit und ein Boot hat. So machen sich beide gemeinsam auf die Suche und erleben, nachdem sie den Fluss entlang fahren, auch noch das offene Meer. Sie sehen faszinierende Dinge, andere Menschen und Kontinente und am Ende kann der Junge sagen, dass er nun aus seiner eigenen Erkenntnis weiß, dass es diese Stelle in Wirklichkeit nicht gibt.

Impressionen

Das Bilderbuch „In Wirklichkeit war es anders“ von Achim Bröger lässt sich ebenfalls gut über das Kamishibai und entsprechende Requisiten, wie z. B. farbige Samttücher, in Szene setzen.

 

 

Strukturelle Merkmale

In einfachen schlichten Sätzen erzählt Achim Bröger von der Reise des Jungen, die sich fast traumhaft phantastisch entwickelt und einen unspektakulären, aber sehr aufschlussreichen Verlauf nimmt. Die kleinen Dialoge machen die Geschichte lebendig. Ihr Reiz liegt in dem Motiv des Jungen, eigene Erkenntnisse zu gewinnen und sich unerschrocken auf den Weg zu machen. Sehr wach und unvoreingenommen nimmt er die Welt wahr und lässt sich von seinen Beobachtungen und Begegnungen leiten. Die Fragen des Jungen und seine Suche nach Antworten entsprechen der kindlichen Lebens- und Erfahrungswelt und regen zum Formulieren eigener Fragen an.    

Textanspruch

Der Text ist aufgrund der einfachen chronologischen Erzählweise gut verständlich. Einige Wörter bedürfen gerade für Kinder, die Deutsch als Zweitsprache lernen, einer Klärung auch über das Angebot entsprechender Synonyme (s. Datei „Leseseiten zum Text“). Die farbintensiven märchenhaften Bilder von Bianca Mense visualisieren wichtige Schlüsselszenen und unterstützen die inhaltliche Erschließung und laden darüber hinaus zum Träumen ein.

Zielgruppe

Der Text eignet sich insbesondere für Zweit- und Drittklässler.

Methodische Hinweise

Der Text impliziert neben dem selbstständigen Erlesen bzw. Hören auf Deutsch oder in der Familiensprache am Tablet oder PC auch eine gemeinsame Rezeption über das Vorlesen. Eine Anschlusskommunikation über ein gemeinsames Unterrichtsgespräch, das Verständnisfragen der Kinder und textinterpretierende Fragen der Lehrkraft zulässt, sorgt für den notwendigen Verstehenshintergrund. Zentrale Schlüsselwörter können gemeinsam und durchaus schon im Vorfeld über die Bildwortkarten geklärt werden. Das Titelbild eignet sich für eine Hinführung zur Geschichte. Gemeinsam lässt sich überlegen, wovon die Geschichte handeln könnte.

Über das Angebot der Bilder zu den Schlüsselszenen der Geschichte lässt sich nach dem ersten Vorlesen eine gemeinsame Nacherzählung im Reihumverfahren initiieren. Erst auf der Grundlage einer angeleiteten Textrezeption sollten die Hör-, Lese- und Schreibaufgaben allein oder in Partner- oder Gruppenarbeit gelöst werden.

Informationen zu den Lernmaterialien

Lernbereich Hören

Auf der Basis einer angeleiteten Texterschließung trainieren die Kinder ihre Hör- und Sprachkompetenz über die angebotenen Übungen. So muss bei der 1. Hörübung bei jedem Satz darauf geachtet werden, ob sich ein inhaltlich falsches Wort eingeschlichen hat oder nicht. Bei der 2. Hörübung geht es darum, einen Satz sinnvoll um sein Abschlusswort zu ergänzen.

Lernbereich Sprechen und Erzählen

Die Bildvorlagen und die ausgewählten Erzählwörter (Bildwortkarten) bieten den Kindern Erzählhilfen für eine freie Nacherzählung.

Lernbereich Lesen

Die Datei Leseseiten zum Text enthält den Originaltext, der den einzelnen Erzählepisoden entsprechend gegliedert ist. So bekommt der umfangreiche Text eine überschaubare Struktur. Textentlastend wirken auch die Szenenbilder, die jedem Leseabschnitt zugeordnet wurden. Die passende Überschrift lässt sich über die Text- und Bildinformationen zuordnen. Ebenso müssen abschnittweise schwierige Wörter einer Erklärung zugeordnet werden. Der Leser erhält so nach jedem Sinnabschnitt eine kleine Verstehensinsel, die eine weitere Informationsaufnahme erleichtert.

Die Dateien Leseübungen und die Lesetexte optische Täuschungen enthalten unterschiedliche Angebote auf verschiedenen Niveaustufen auf der Wort-, Satz- und Textebene. Die Treppensätze fördern z. B. durch ihre Wiederholungstruktur das flüssige Lesen für leseschwache Kinder. Die anderen Leseangebote fokussieren die Sinnkonstruktion und die Sachtexte zu den optischen Täuschungen erfordern ein detailgenaues Lesen zur Informationsentnahme.

Das Kreislesen ist ein kooperatives reziprokes Leseverfahren, das wichtige Lesestrategien arbeitsteilig in einer Vierergruppe trainiert.

Lernbereich Schreiben

Die Schreibaufgaben sind so angelegt, dass über eine Vorgabe des Wortmaterials, das Abschreiben ermöglicht wird. Wichtige grammatische Muster, wie die Adjektivflexion oder die Adjektivsteigerung, werden über Analoggestaltungen aufgegriffen und können selbständig gebildet werden.

Das Schreibangebot „Textproduktion“ initiiert einen Schreibprozess in seinen unterschiedlichen Phasen (Ideen generieren, Planen, Schreiben, Überarbeiten). Planungshilfen, wie Clustern, Malen oder die Vorgabe eines Erzählaufbaus stellen Anregungen dar, die allerdings im Unterricht aufgegriffen und erläutert werden müssen.