Infos zum Buch und zum Lernmaterial

Was ist aus dem Frosch geworden?

von Peter Härtling 

aufbereitet und zusammengestellt
von
Krystyna Strozyk und Gicell Arteaga

Peter Härtling erzählt die Geschichte eines Frosches, der auf Reisen geht. Es ist natürlich ein besonderer Frosch und eine besondere Reise voller Abenteuer.

Da es sich um einen aufblasbaren Gummifrosch handelt, der im Sommerurlaub an der Nordsee leichtsinnigerweise von einem kleinen Jungen bei Ebbe auf´s Wasser gesetzt wird, bleibt die Geschichte realistisch. Dennoch spinnt der Autor etwas Seemannsgarn und lässt den Frosch phantastische Dinge erleben, die allerdings immer im Bereich des Möglichen bleiben. Es könnte durchaus so gewesen sein, dass der Gummifrosch einen englischen Jungen in Seenot rettet. Der Frosch lernt verschiedene Länder und verschiedene Menschen kennen. Zum Schluss fordert Peter Härtling den kindlichen Leser auf, sich eine eigene Froschgeschichte auszudenken.

Diese spannende und sprachlich anspruchsvolle Geschichte eignet sich für Dritt- und Viertklässler, die mit der deutschen Sprache vertraut sind und für fortgeschrittene DaZ lernende Kinder.

Impressionen

Auch hier wurde die Geschichte über das Kamsihibai für einen arabischen Vorlesevortrag visualisiert. Einige zusätzlichen Requisiten unterstreichen den sezenischen Umsetzungscharakter.

 

Methodischer Hinweis

Das Thema und der Anspruch des Textes erfordern eine Aktivierung des Vorwissens in Bezug auf die Themen Nordsee, Strand, Urlaub und Freizeitaktivitäten am und im Meer vor dem Einstieg in die Geschichte.
Zentrale Schlüsselwörter können gemeinsam, z. B. über die Bildwortkarten, erläutert werden. Sachkenntnisse über Ebbe und Flut sind erforderlich, um den Anfang der Geschichte verstehen zu können.

Informationen zu den Downloadmaterialien

Lernbereich Hören

Auf der Basis des bereits rezipierten und verstandenen Textes trainieren die Kinder ihre Hör- und Sprachkompetenz über die angebotene Übung. Das offene Satzende und die Wettkampfsituation erfordern eine schnelle Antizipation des fehlenden Wortes, das eindeutig identifiziert werden muss. 

Lernbereich Sprechen und Erzählen

Die Bildvorlagen und die ausgewählten Erzählwörter (Bildwortkarten) bieten den Kindern die notwendigen Erzählhilfen für eine Nacherzählung. Es darf frei nacherzählt werden.

Die unterschiedlichen Erzählhandlungen, die Peter Härtling in seiner Froschgeschichte entwickelt hat, eignen sich für eine Reihum-Erzählung. Der zentrale Einleitungssatz könnte wie im Original lauten: „Ich denke mir eine ganz spannende Froschgeschichte aus.“ Das offene Ende der Geschichte und die Aufforderung „Und was erzählt ihr jetzt für eine Froschgeschichte?“ bieten sich auch für das mündliche Erzählen einer selbst ausgedachten Geschichte an.

Für Illustrationen der eigenen Fortsetzungsgeschichte sollte den Kindern Raum gegeben werden. Sie visualisieren so die eigene Erzählung für das Publikum und erfahren während des Erzählvortrags über die Bilder eine Gedächtnisstütze.

Lernbereich Lesen

Auf der interaktiven Kinderseite wird der Text in der leicht gekürzten Originalfassung abschnittsweise zum selbstständigen Erlesen angeboten. Jedem Textabschnitt wird ein Bild vorgeschaltet, so dass der inhaltliche Kontext auf den ersten Blick grob erfasst werden kann. Pro Abschnitt wird ein schwieriger Begriff fokussiert.

Er erfordert während des Lesevorgangs eine inhaltliche Auseinandersetzung, in dem die Kinder aus dem Kontext heraus die richtige Wortbedeutung erfassen und anklicken müssen.

Nach jedem Textabschnitt gibt es eine Frage zum Sinnverstehen.

Diese Frage sollte beantwortet werden, bevor weitergelesen wird.

So entstehen für das Kind kleine „Verstehensinseln“, die den komplexen Lese-vorgang strukturieren.

Die Leseangebote können mit einer klaren Leseerwartung verknüpft werden. Lesetechnische Fähigkeiten, Lesegeläufigkeit und ein fortgeschrittenes Lesetempo sollten vorhanden sein, damit die Kinder sich nun mit wichtigen Lesestrategien auseinandersetzen und diese anwenden können. 

Die Leseangebote zur Informationsentnahme und Informationsverarbeitung  erfordern vor, während und nach dem Lesevorgang das Anwenden von Lesestrategien, wie z. B. die Hypothesenbildung, das Unterstreichen und Klären unbekannter Wörter. Diese Lesestrategien werden über die Lesehilfe (PDF) systematisch transportiert und sollen im Umgang mit den Leseangeboten angewendet werden.

Alle Leseaufgaben stehen im thematischen Kontext der Erzählgeschichte, deren inhaltlicher und sprachlicher Rahmen vertraut sein sollte.

Der bekannte Kontext erleichtert den Kindern die Orientierung und die Hypothesenbildung, die für die Sinnkonstruktion und die damit verbundene Informationsentnahme so wichtig ist.

Die Leseangebote auf der Wortebene bauen bei den Kindern metasprachliches Wissen auf. Die Kinder bilden Hypothesen in Bezug auf die Wortbedeutungen und gelangen darüber zu einem Sprachvergleich. Die Sprachverwandtschaft der europäischen Sprachen lässt sich über das ausgewählte Wortmaterial für alle Kinder erkennen.

Lernbereich Schreiben

Ausgehend von den dargebotenen Motiven der Froschgeschichte lassen sich zahlreiche Schreibanlässe und Schreibanregungen kreieren, die in besonderer Weise Planungsstrategien erfordern. Das Verfassen von Texten erfordert einen Prozess, dessen Schrittfolge das Schreibkarussell auch für die Kinder transparent macht. Besonders die Textplanung stellt für Kinder, die Deutsch als Zweitsprache lernen, eine große Hilfe dar. Wenn hier differenzierte Angebote zur Vorstrukturierung eigener Ideen und Gedanken zur Verfügung stehen, lassen sich bereits Textfragmente auf der Wort- und Satzebene erstellen. Eine mündliche Erprobung der eigenen Textidee vor einem oder mehreren Zuhörern ist immer hilfreich und sensibilisiert für die Adressatenperspektive.

Angebote zur Umschreibung bzw. Erklärung schwieriger Begriffe erweitern die Fähigkeiten der Kinder zu einem differenzierten und treffsicheren Sprachgebrauch.

Die angebotenen Satzmuster bzw. Redemittel dienen nicht nur als einmalige Schreibhilfe, sondern können auf weitere sprachliche Anwendungssituationen übertragen werden.